Warum Sammler jetzt auf zeitbasierte Medienkunst schauen sollten
Kunst im Zeitalter von KI
Die ganze Welt blickt gespannt auf die Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Es wird spekuliert, diskutiert, und nicht selten werden düstere Zukunftsszenarien gezeichnet: Wird KI uns bald die Jobs wegnehmen? Und das schon in naher Zukunft?
Auch die Kunstwelt bleibt von diesen Entwicklungen nicht unberührt – zum Glück! Denn gerade hier entstehen einige der spannendsten und relevantesten Positionen unserer Zeit.
Neugier statt Angst
Wie können wir uns diesem heiklen Thema nähern, ohne in Angst zu verfallen?
Ich bin überzeugt: Kunst bietet einen hervorragenden Zugang.
Seit jeher hat sich Kunst die Medien ihrer jeweiligen Zeit angeeignet, mutig mit ihnen experimentiert und neue Ausdrucksformen erkundet. Warum sollte es mit künstlicher Intelligenz anders sein?
Warum KI in der Kunst relevant ist
Der Diskurs um KI in der Kunst ist besonders spannend, weil der traditionelle Kunstmarkt Digitalität bislang nicht denselben Stellenwert zugesteht wie etwa Farbe auf Leinwand.
Sicherlich spielt hier die Frage der Reproduzierbarkeit digitaler Werke eine Rolle – Walter Benjamins berühmte These von der „Aura“ des Originals ist allen ein Begriff.
Aber was macht ein Werk heute wirklich diskursrelevant?
Ich denke: Es sind nach wie vor die Themen und das Konzept, mit dem Künstler und Künstlerinnen arbeiten.
Kunst als Spiegel unserer Gesellschaft
Wenn Künstler in ihrem Schaffensprozess Formate wie AI, Virtual Reality, Code, 3D Modeling oder Robotik nutzen, um die Transformation unserer Gesellschaft im Informationszeitalter zu reflektieren – dann leisten sie einen wertvollen Beitrag.
Kunst hilft uns, technologische Entwicklungen visuell zu erfassen, sie stößt individuelle Denkprozesse an und ermöglicht vielleicht sogar ein tieferes Verständnis.
Damit erfüllt sie (die Kunst) bereits einen ihrer vielen Zwecke – sie macht komplexe Entwicklungen zugänglich, spürbar und diskutierbar.
Genau deshalb sollten Sammler ihren Blick jetzt auf zeitbasierte Medienkunst richten: Sie ist nicht nur relevant, sondern notwendig.